Trends zu Ethernet in der N&G-Industrie

Die Erfolgsaussichten von Industrial Ethernet sind auch wesentlich durch die Reaktion  der N&G-Industrie geprägt. Denn diese Industrie ist die viertgrößte, die mit 138 Mrd. € knapp 9% des gesamten Industrieumsatzes aufweist.

Eine Untersuchung der umsatzstarken Branchen und ihrer großen Firmen erfasst das Echo auf Industrial Ethernet.

Ethernet "fast eine Vorschrift"

1. März 2010 - 84% der großen Nahrungsmittelproduzenten nutzen bereits Ethernet als TCP/IP in der Produktion.

 

  • „Fast ist es heute bereits Vorschrift, dass keine neue Maschine mehr reinkommt, die nicht Ethernetfähig ist.“ (Getränkehersteller)
  • "Man will künftig keine neue Linie anders als mit Industrial Ethernet ausstatten lassen.“ (Verarbeiter Obst, Gemüse, Kartoffeln)

 

Industrial Ethernet wird überwiegend als TCP/IP genutzt. Ethernetbasierte Feldbusse treten erst in zweiter Linie auf.

Marktanteile von Ethernet in der Nahrungsmittelindustrie.
Quelle: Marktuntersuchung von Quest TechnoMarketing in der deutschen Nahrungsmittelindustrie.

Anbindung an Leitebene

Die Hauptanwendung von Industrial Ethernet betrifft die Anbindung an die übergeordnete Leitebene. Die Vorteile, die man mit Ethernet realisieren will, sind

 

  • eine bessere Prozesskontrolle mit dem Vorteil der Übertragung größerer Datenmengen und einer Durchgängigkeit in der Prozesskontrolle
  • Kosteneinsparungen durch schnellere Störungsbeseitigung
  • Kosteneinsparungen durch einfacheren Netzaufbau.

 

Die Anbindung ans Internet zu Wartungszwecken trifft auf eine zwiespältige Akzeptanz.

Gründe, Ethernet nicht einzusetzen

16% der untersuchten großen Nahrungsmittel-unternehmen haben sich gegen die Einführung von Ethernet für die nächsten 2 bis 3 Jahre ausgesprochen, setzen es also nicht vor 2010 bzw. 2011 ein.

 

Der Hauptgrund liegt für diese Unternehmen darin, dass die klassische Feldbustechnik „ausreicht“.

 

  • „Man hat es abgelehnt, in der Feldebene oder auf Steuerungsebene Ethernet einzusetzen. Man nutzt Profibus-DP, das reicht aus. Einen Vorteil von Ethernet auf der Feldebene kann man nicht sehen, denn auch Profibus-DP benötigt nur 1 Leitung. Es gibt keinen Grund, auf Ethernet umzusteigen und sich dann mit den ganzen Kinderkrankheiten rumzuschlagen, die solch eine neue Technik mit sich bringt. Außerdem würde das bedeuten, dass man dann wieder die Techniker neu schulen müsste. Deshalb beobachtet man die Einführung jetzt zunächst für 2-3 Jahre und entscheidet dann neu. Solange Profibus-DP ausreichend angeboten wird, wird man auch bei stabilem Lauf von Ethernet nicht wechseln.“ (Getränkehersteller)

 

Weitere Details, wie Ethernet genutzt wird und welches Marktvolumen dabei auftritt, enthält die Untersuchung von Quest TechnoMarketing „Ethernet 2008 – 2011“.