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"EtherCat bei DESMA..."

Unsere aktuell eingesetzten Steuerungskomponeten in den Anlagen betreffen die SPS von Bachmann M1, dezentrale IOs von Beckhoff und Umrichter / Servos von LTi-Drives. Generell setzten wir in unseren Anlagen zur Kommunikation mit der Feldebene „herkömmliche“ Bussysteme wie CANopen, Profibus oder DeviceNet, teilweise auch zusammen, ein. Bei diesen Anlagentypen reichen die systemtypischen Übertragungsgeschwindigkeiten vollkommen aus.

Warum Ethernet?

Jörn Vonau, Leitung Steuerungs-technik bei KLÖCKNER DESMA Schuhmaschinen GmbH

11. März 2010 - Warum wir uns nach alternativen Kommunikations-systemen, vorzugsweise Ethernet, umgeschaut haben, ist begründet durch

  • einfachere Verdrahtung
  • günstiger in der Beschaffung
  • höhere Kommunikationsgeschwindigkeiten. 

 

Bei der Lieferantenkombination sind wir dann auf das EtherCat-System gekommen.

Einfachere Verdrahtung durch EtherCat...

Standard Netzwerkkabel, keine Verdrahtung der Busleitungen mit zusätzlichen Abschlußwiderständen und unterschiedlichen Steckervarianten.

...Günstiger in der Beschaffung

Durch Einsatz weit verbreiteter Chiptechnologien im Bereich Ethernet scheint es den Lieferanten möglich zu sein, die Busmodule günstiger herstellen zu können. Zusätzlich werden keine zusätzlichen Busmodule auf SPS-Seite benötigt, Ethernetanschlüsse sind in der Regel vorhanden.

...Höhere Übertragungsrate

Klicken Sie auf das Bild, um auf die Website der KLÖCKNER DESMA Schuhmaschinen GmbH zu gelangen.

Bei einer für uns neuen Anwendung geht es darum, zwei voneinander getrennte SPS-Systeme in einer Steuerung zu vereinen. Bei der einen SPS handelt es sich um einen Servosteller, der mit seinem PLC-Programm einen Spritzprozess überwacht. Der notwendige Signalaustausch zur Maschinen-SPS erfolgt über ein „herkömmliches“ Bussystem.

 

Unser Bestreben liegt nun darin, das PLC-Programm vom Servosteller in die eigentliche Maschinen-SPS einzubinden. Hierbei war es entscheidend, durch kurze Zykluszeiten die Genauigkeit des Spritzprozesses zu erhalten.

 

Hierbei liegt das Hauptaugenmerk allerdings nicht bei der letztendlich anzufahrenden Position, das erledigt ein Servosteller von allein. Sondern es ist entscheidend, während des Einspritzvorganges die Geschwindigkeiten und Drehmomentbegrenzungen an definierten Punkten umzuschalten ohne dabei anzuhalten, und dieses möglichst exakt an den vorgegebenen Punkten.

 

Ein weiterer Vorteil das komplette Programm auf einer SPS zu haben ist der, dass eine überlagerte Visualisierung einfacher an Prozessdaten gelangt.

Fazit

Prinzipiell ist die EtherCat Technologie schon eine Technologie, auf der DESMA zukünftig aufbauen kann. Allerdings haben unsere Versuche gezeigt, dass ein kompletter Umstieg auf diese Technologie noch keinen Sinn macht.

 

Alle bei uns im Einsatz befindlichen Lieferanten haben noch kleinere Probleme bei der Umsetzung des Protokolls, obwohl es sich eigentlich um einen offenen Standard handelt.

 

Ohne die anderen offenen Ethernet basierenden Bussysteme zu kennen, bin ich der Meinung, dass ein durch einen Lieferanten hervorgerufener Standard eine gewisse Zeit braucht, bis alle Systeme, ob SPS oder dezentrale Module, sämtlicher Hersteller untereinander „sauber“ kommunizieren.

 

Prinzipiell bin ich sehr für neue Technologien und werde auch weiterhin mit unseren Lieferanten zusammen neue Systeme testen, muss aber nicht der Erste sein, der darauf aufspringt und diese Technologien in der Serie verbaut. (12. März 2010)

 

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