AutomationTechnologische Trends > Haupttrends Teil 1

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"Automatisierungstrends und Marktstruktur" - Teil 1 der dreiteiligen Serie

Die beiden Haupttrends der Automatisierung seit 1980

Welche hauptsächlichen Trends zeigt die Automatisierungstechnik? Wie beeinflussen diese Trends die Anbieter der Automatisierungstechnik? Welche Entwicklungen sind künftig zu erwarten? Auf diese Fragen versucht der Artikel Antworten anzudeuten. Dabei handelt es sich um eine Artikel-Serie in 3 Teilen.

Artikel-Serie in 3 Teilen

Teil 1 Artkelserie

14. Mai 2010 - Der erste, vorliegende Artikel behandelt die Haupttrends der Automatisierungstechnik, der zweite Teil geht auf die Veränderungen in der Struktur der Anbieter von Automatisierungstechnik ein und der dritte Artikel untersucht den Einfluss der gegenwärtigen Wirtschaftskrise auf die Automatisierungstechnik und ihre Lieferanten.

Die beiden Haupttrends der Automatisierung

Die Automatisierungstechnik, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich in den 1980er und 1990er Jahren. Sie zeigt zwei Haupttrends bzw. Phasen ihrer Entwicklung:

  1. Der Haupttrend, die Elektromechanik durch Mikroelektronik abzulösen
  2. Der Haupttrend eines immer höheren Integrationsgrades der Mikroelektronik.

Haupttrend: Mikroelektronik ersetzt Elektromechanik

Dieser Haupttrend bzw. Phase der Entwicklung der Automatisierungstechnik prägte die Jahre 1980 bis Ende der 1990er Jahre. Erinnern wir uns.

  • Die SPS ersetzt immer stärker die Schütztechnik. Simatic S5 und Step5 von Siemens entwickeln sich zum Steuerungsstandard und werden zeitweise bei 70% der Maschinenbauer eingesetzt.

  • Bedienterminals mit Textanzeigen ersetzen immer stärker elektromechanische Einzelschalter an den Maschinen, eine Entwicklung, die maßgeblich mit dem Namen K. Lauer (Elektronik Systeme Lauer) verbunden bleibt, der dieser Anwendung den Markt schuf.

  • Feldbusse ersetzen Parallelverdrahtung an den Maschinen. Phoenix Contact schafft hier mit Interbus S den Markt.

  • Frequenzumrichter ersetzen Dahlanderschaltung. Es beginnt der Siegeszug der Frequenzumrichter, der maßgeblich mit den Namen Danfoss und Lenze verbunden ist.

  • Elektronisch kommutierte Motoren ersetzen elektromechanisch kommutierte Motoren. Diese Entwicklung zum Servo ist insbesondere mit dem Namen A. Müller (AMK) verbunden.

Dieser dynamische technologische Wechsel von der Elektromechanik zur Mikroelektronik hatte zwei hauptsächliche Auswirkungen:

  • Er veränderte nachhaltig die Anbieterstruktur der Automatisierungstechnik, indem er mittelständische Anbieter begünstigte und bestehende marktführende Anbieter behinderte (Teil 2 des Artikels).

  • Er eröffnete den Maschinenbauern auf dem Weltmarkt klare Wettbewerbsvorteile (Teil 3 des Artikels).

Haupttrend: Steigender Integrationsgrad

Von Beginn an bedeutete Mikroelektronik auch Integration von vorher getrennten Komponenten und Funktionen. Seit Anfang 2000 rückt jedoch ein steigender Integrationsgrad der Automatisierungstechnik in den Vordergrund und wird zum Haupttrend.

  • Die PC-Technik integriert Steuerung und Bedienung bzw. Visualisierung in einer Einheit. Diese Entwicklung trieben zahlreiche Anbieter voran, unter ihnen hat Beckhoff einen maßgeblichen Anteil. Die Mikroprozessor-basierte Steuerung von B&R integriert bzw. ermöglicht beide Steuerungsarten.

  • Ethernet-Feldbusse integrieren Steuerungs- und Prozessdaten zur umfassenden Prozesskontrolle. Jetzt ist die Integration von Sicherheitsfunktionen aktuell.

  • Elektronische Antriebe integrieren Steuerungen („Drive-PLC“), Umrichter werden in den Motor integriert und Antriebsregler integrieren die Ansteuerung von Asynchron- und Synchronmotoren.

  • Steuerungs- und Antriebstechnik integrieren zu Motion Control.

Die Automatisierungstechnik überschreitet den Rahmen der Maschine und integriert Bedienung, Service, Wartung und Prozesskontrolle und wird schließlich Teilsystem der Unternehmenssteuerung.

Ein immer höherer Integrationsgrad der Automatisierung ist heute als Haupttrend bestimmend, der Technologiewechsel ist in den Hintergrund getreten.

Der Haupttrend differenziert sich

Dieser Integrationsgrad differenziert sich in zwei Richtungen, nämlich

  • Integration der gesamten bzw. nahezu der gesamten Automatisierungstechnik an der Maschine, oftmals von Lieferanten aus einer Hand

  • Integration von abgegrenzten Funktionsbereichen zu Teillösungen, die als Teillösungen implementiert werden.

 

Als Neben- bzw. Gegentrend zur steigenden Integration behauptet sich die nicht-integrierte Automatisierungskomponente.

 

Der Haupttrend der Integration verändert erneut die Anbieter der Automatisierungstechnik. Er erhöht die Eintrittsbarrieren für neue und verlangt integrierte Lösungen von den bestehenden Lieferanten. Dabei bedeutet ein steigender Integrationsgrad steigenden Kapitalbedarf und ein Zwang zu größeren Stückzahlen.

 

Diese Auswirkungen beeinflussen die Anbieter der Automatisierungstechnik in anderer Weise als beim technologischen Wechsel. Dies behandeln wir in Teil 2 und 3 dieser Artikelserie.

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