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Roboter 2018 - Quest Studie

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Marktuntersuchung zu Robotern im Maschinenbau bis 2018

Maschinenbauer setzen Roboter an immer mehr Maschinen ein bei differenziertem Engineering

Es sind gerade die bisherigen Roboter-Anwender unter den Maschinenbauern, die bis 2018 ein dynamisches Wachstum von Robotern an den Maschinen bewirken. Gleichzeitig erfolgt der Robotereinsatz sehr differenziert. Das sind zwei wesentliche Ergebnisse der Marktuntersuchung von Quest TechnoMarketing zum Robotereinsatz bis 2018 im deutschen Maschinenbau.


Mit 47% setzt gegenwärtig fast jeder zweite Maschinenbauer Roboter1 an den Maschinen ein. 2018 werden es 51% sein.

Roboter-Anwender dehnen Roboter an den Maschinen dynamisch aus

Die Roboter-Anwender haben deutlich höhere Wachstumserwartungen als die Maschinenbauer ohne Roboter. Die ersteren streben an, ihre Maschinenproduktion jährlich um 6,5% zu steigern. Maschinenbauer ohne Roboter sehen ein Wachstum ihrer Maschinenproduktion von 2% pro Jahr bis 2018.


Alle untersuchten Maschinenbauer erwarten im Durchschnitt, dass die Produktion von Maschinen um 3,8% pro Jahr bis 2018 wächst.


Die Roboter-Anwender unter den Maschinenbauern entdecken immer weitere Einsatzmöglichkeiten für Roboter und dehnen deshalb ihren Einsatz auf immer mehr Maschinen aus. Das lässt die Anzahl von Maschinen mit Robotern um 46% bis 2018 anwachsen – ein ausgeprägtes dynamisches Wachstum von 13% pro Jahr.

Wachstum des Robotereinsatzes im deutschen Maschinenbau von 2015 bis 2018.


Die Maßnahmen der Roboter-Anwender bedeuten im Ergebnis, dass sich der Anteil ihrer Maschinen mit Roboter von 17% auf 21%, also auf ein Fünftel, erhöht.


Dieses dynamische Wachstum bei Maschinenbauern, die mit Robotern bereits Erfahrungen gesammelt haben, dokumentiert ihre Zufriedenheit mit Robotern.

Der Einsatz von Robotern erfolgt in einem stark differenzierten Engineering

Der Robotereinsatz erfolgt jedoch nicht nach Schema F, sondern sehr differenziert.


Die Maschinenbauer realisieren den Roboter sozusagen als Hardware in fünf unterschiedlichen Macharten von der kompletten Eigenlösung des Roboters bis zum fertigen Kaufroboter.


Das Engineering der Roboter-Anwendung differenziert sich in sieben Gruppen von eigenem Engineering von Eigenlösungen bis hin zu eigenem und externem Engineering von Mischlösungen.


Und schließlich bevorzugen die Maschinenbauer vier unterschiedliche Arten, Roboter- und Maschinensteuerung miteinander zu verbinden.


Die Marktuntersuchung hat alle diese Differenzierungen identifiziert und quantifiziert und sie zu den Markt- bzw. Anwendungsegmenten integriert, die den Robotereinsatz im Maschinenbau bis 2018 bestimmen. Darüber hinaus sind die Nutzenaspekte der Maschinenbauer zu ihren differenzierten Vorgehensweisen festgehalten.

Von fertigen Kaufrobotern bis zu kompletten Eigenlösungen

Was nun die Realisierung des Roboters betrifft, so setzt die Mehrheit der Roboter-Anwender auf Kaufroboter in verschiedenen Abstufungen. Eigenlösungen des Roboters, ebenfalls in verschiedenen Abstufungen, realisieren 24% der Roboter-Anwender mit mehr als der Hälfte des gesamten Roboterpotenzials. Der Weg der Eigenlösung verstärkt sich bis 2018 auf 25%, Kaufroboter einzusetzen schwächt sich etwas ab.

Mehrheit der Maschinenbauer macht das Engineering der Roboter-Anwendung selbst

Das eigene Engineering der Roboter-Anwendungen ist für die Maschinenbauer die erste Wahl. Bis 2018 steigt der Anteil des eigenen Engineerings der Roboter-Anwender von 59% auf 61%. Die sehr große Mehrheit des Roboterpotenzials erfolgt in eigenem Engineering.


Diese Maschinenbauer stoßen damit die Tür für Roboterhersteller und Anbieter von Automatisierungstechnik weit auf, dieses eigene Engineering von kompletten Eigenlösungen bis hin zu kompletten Kaufrobotern zu unterstützen, durch Tools und gezielten Support noch effektiver zu gestalten.


Zu den Gründen, das Engineering von Kaufrobotern selbst zu machen, gehören Know-how-Schutz und Flexibilität gegenüber dem Kunden.

  • „Know-how Schutz und Kernkompetenz, das Beste aus dem Roboter herauszuholen wie reduzierte Taktzeiten und Maschinensicherheit.“ (Robotik und Automation)

  • „Wir haben damit alles in einer Hand und wir geben kein technisches Know-how raus.“ (Fördertechnik)

  • „Flexibilität, um schneller auf Kundenwünsche reagieren zu können und außerdem ist es kostengünstiger, es in-house zu machen.“ (Bau/Glas/Keramikmaschinen)

  • „Damit wir individuell reagieren können.“ (Verpackungsmaschinen)


Auch beim Engineering von Eigenlösungen spielen Flexibilität gegenüber Kundenwünschen und eigene Wertschöpfung neben anderen Gründen eine wichtige Rolle.

  • „Man macht alles selber, auch die Steuerung und das Engineering für den Kunden. Das bringt maximale Flexibilität für den Kunden, mit unterschiedlichen Losgrößen und Formaten zu arbeiten. Er kann die Maschine umstellen und Varianten von Verpackungen aus dem Verpackungsprogramm wählen.“ (Verpackungsmaschinen)

  • „Ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungen an unsere Maschinen als Individuallösungen.“ (Werkzeugmaschinen)

  • „Weil wir dann das Know-how haben und unabhängiger sind, bei Störungen dem Kunden zu helfen, statt auf Dritte angewiesen zu sein. Außerdem kommt es beim Kunden oft mehrmals am Tag zu Umstellungen bezüglich Formatwechsel, für die man sich auch Vorteile verspricht.“ (Nahrungsmittelmaschinen)

Zu den Gründen, Roboter bis 2018 nicht einzusetzen

Die 49% der Maschinenbauer, die bis 2018 keine Roboter einsetzen wollen, haben dafür gute Gründe.


Der Hauptteil von ihnen sieht keinen funktionalen Ansatz an der Maschine für Roboter. Sei es, dass ein kontinuierlicher Prozess keine Roboter benötigt oder der Verarbeitungsprozess bereits ohne Roboter vollautomatisiert ist, sei es, dass die Maschinen zu speziell oder zu kompakt für den Roboter sind.


Schließlich sehen Maschinenbauer durchaus einen funktionalen Ansatz für Roboter, bevorzugen aber die Ist-Lösung als vorteilhafter.

  • „Fehlende Genauigkeit und Steifigkeit für große Werkzeugmaschinen.“ (Werkzeugmaschinen)

  • „Wir verarbeiten Schaumstoffe, die von den Abmessungen und Gewichten sehr unhandlich sind. Das schaffen herkömmliche Roboter heute noch nicht. Bisher wird das mit Kränen oder anderen Transporteinrichtungen befördert.“ (Gummi/Kunststoffmaschinen)

  • „Wir haben es erst mit Robotern geprüft. Wir brauchen viel mehr Takte, wir brauchen bis 40 Takte und der Roboter schaffte etwa 20 Takte bei 40 kg und 1 m Reichweite für Produktentnahme.“ (Gummi- und Kunststoffmaschinen)

Repräsentative Marktuntersuchung

Die Marktuntersuchung von Quest TechnoMarketing hat repräsentativen Charakter, denn sie beruht auf Interviews mit 36% der Maschinenbauer mit 100 und mehr Beschäftigten in den zehn automatisierungsrelevanten Branchen des deutschen Maschinenbaus, ausgeführt in der ersten Hälfte des Jahres 2015.

 


1 Die Marktuntersuchung bestimmt Roboter gemäß der VDI-Richtlinie 2860 als programmierbare Bewegungsautomaten mit mehreren Achsen, die mit Greifern bzw. Werkzeugen für Handhabungs- und Fertigungsaufgaben ausgerüstet sind.