- Uwe Geick
Interview mit Uwe Geick, PHILIPS Innovation Services
Deutliche Leistungssteigerung bei Mikro-Montageprozessen
PHILIPS Innovation Services (PInS) in Aachen bietet kunden-spezifische Produktionsanlagen für interne und externe Kunden. Uwe Geick ist Business Development Manager und erläutert im Interview das neue Anlagenkonzept für die Mikro-Montage, das auf der Motek erstmals vorgestellt wird. Die deutliche Leistungssteigerung konnte dabei durch den Einsatz der iQ Platform und den Komponenten von Mitsubishi Electric erreicht werden.
Herr Geick, was ist das Neue am Anlagenkonzept für die Mikro-Montage?
25. September 2012 - Mikro-Montage bedeutet die Montage verschiedenster Kleinteile und wird in vielen Industrien eingesetzt.
Das betrifft zum Beispiel in der Autoindustrie die Fertigung von Xenon-Lampen. Dabei müssen verschiedene Schritte wie Schweiß- und Laserprozesse, ultra-reine Gasprozesse, hochgenaue Dosierung von Fest- und Flüssigstoffen, Beschichtungsvorgänge und schließlich optische Prozesskontrolle kombiniert werden.
Ähnliche Prozessschritte treten in der Pharmazie, in der Feinmechanik, Medizintechnik und in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie auf.
Unser neues Anlagenkonzept wird mit einem Direct-Drive Rundlauftisch realisiert, der flexibel auf solche vielfältigen Aufgaben anpassbar ist.
Und die deutliche Geschwindigkeitssteigerung ist die zweite Innovation dieses neuen Rundlauftisches.
Worin besteht diese Geschwindigkeitssteigerung?
Die Geschwindigkeit eines solches Tisches sollte von 100 auf 180 Takte pro Minute gesteigert werden. Diese deutliche Leistungssteigerung musste jedoch ohne jegliche Einbußen an Qualität realisiert werden.
Kann man sich das auf der Motek ansehen?
Ja, auf der Motek zeigen wir eine beispielhafte Anwendung, nämlich eine Inline-Qualitätskontrolle auf Leckdichtheit bei Produkten und Verpackungen.
So eine Qualitätskontrolle ist relevant für die Haltbarkeit von Lebensmitteln, die in Schutzatmosphäre verpackt wurden, sie betrifft die Dichtheit von Ampullen und Spritzen ebenso wie die einwandfreie Funktionsweise von Bremsbaugruppen in Fahrzeugen, um einige Anwendungen zu nennen.
Wie konnte denn eine solch deutliche Leistungssteigerung erzielt werden?
Da mussten verschiedene Faktoren ineinandergreifen.
Wichtigster Punkt war die Massenreduktion. Nur mit reduzierten Massen kann man solch hohe Taktraten erzielen. Gleichzeitig dürfen aber keine Leistungsverluste auftreten. Wir haben herausgefunden, dass die Mitsubishi Komponenten für ihre kompakte Bauweise besonders leistungsstark sind.
Dann ist eine besonders schnelle Synchronisation der Arbeitsvorgänge notwendig, schneller noch als bei einer Vernetzung der Komponenten über offenes Ethernet. Hier gewährleistet die iQ Platform von Mitsubishi über einen Rückwandbus, dass eine solch schnelle Kommunikation der Komponenten untereinander möglich ist.
Und schließlich sind in dem Rundlauftisch auf der Motek zwei SCARA Roboter platzsparend über Kopf integriert. Die müssen so schnell ihre Bewegungen ausführen, dass eine konstant hohe Taktung möglich ist. Deshalb sind die Roboter ebenfalls in die iQ Platform integriert.
Alle Komponenten, die Steuerung mit zwei CPU, die Servos, die 4-Achs-Roboter und das Touch-Panel sind genau aufeinander abgestimmt und über die iQ Plattform integriert. Nur das Ineinandergreifen dieser drei Faktoren hat uns diese Leistungssteigerung ermöglicht.
Ich will noch einmal betonen: Entscheidend sind nicht nur hohe und höchste Taktraten, sondern zugleich höchste Genauigkeit bei den Arbeitsschritten mit kleinsten und komplexen Produkten.