Industrie 4.0Feedback zu Industrie 4.0 > Engineering und Industrie 4.0 im Maschinenbau 2014

Industrie 4.0 - neue Quest Studie

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Marktuntersuchung zum Engineering im Maschinenbau 2014

Das Feedback der Maschinenbauer zu Engineering und Industrie 4.0

In der aktuellen Marktuntersuchung von Quest TechnoMarketing zum Engineering der Maschinenautomation bis 2017 beurteilten die Maschinenbauer auch, "was Industrie 4.0 für das Engineering der Maschine bis 2017 bedeuten soll". Diese ganz offene Frage forderte ein ebenso offenes Feedback heraus.

24. November 2014 - Ihr Feedback zu dieser Frage gaben 80% der interviewten Maschinenbauer in zehn Branchen des deutschen Maschinenbaus. Darauf beziehen sich die folgenden Zahlen.  

Die offene Fragestellung ohne weitere Spezifizierungen lud zu einem ebenso offenen Feedback ein:  

 

  • Ein gutes Drittel (35%) der Maschinenbauer räumen Industrie 4.0 Relevanz für das Engineering ihrer Maschinen ein. Dieses Feedback ist noch einmal abgestuft.

  • 16% der Maschinenbauer setzten Industrie 4.0 nicht in Bezug zum Engineering, sondern äußerten ihr Verständnis von diesem Konzept. Alle diese Statements beurteilen Industrie 4.0 als positiv.

  • Weitere 16% der Maschinenbauer sehen in Industrie 4.0 keine Relevanz für das Engineering ihrer Maschinen.

  • Ein Drittel der Maschinenbauer hat noch keine Meinung zu Industrie 4.0, darunter auch Statements, denen dieses Konzept noch nicht bekannt war.
Feedback des Maschinenbaus zu Industrie 4.0.


Aus diesen Ergebnissen kann man aktuell eine leicht positive Neigung zu Industrie 4.0 ableiten.

Industrie 4.0 hat Relevanz für das Engineering bis 2017

Das Feedback, das Industrie 4.0 Relevanz für das Engineering der Maschinen einräumt, ist noch einmal abgestuft. 17% sehen eine geringe Relevanz, 18% eine Relevanz für das Engineering. Zunächst die Statements zur Relevanz von Industrie 4.0.

"Da sehe ich die Vernetzung, die wir teilweise jetzt schon haben."
  • "Da sehe ich die Vernetzung, die wir teilweise jetzt schon handhaben. Das geht in Richtung der Trends, die wir schon in den vergangenen Jahren durchgeführt haben und den wir weiter ausbauen. Innerhalb der Anlage läuft alles zentral und geht eh alles über Bus bis in die Komponenten, die vernetzt sind mit dem Leitstand. Seitens der Kunden beginnt es jetzt langsam, dass sie unterschiedliche Standorte miteinander vernetzt haben wollen. Es handelt sich um große Baufirmen, die vernetzen z.B. Messdaten. Es sind dann internationale Konzerne, die vergleichen wollen, wie die Standorte produzieren, die die Effizienz der Arbeit vergleichen wollen und dazu Daten in der Zentrale sammeln. Dafür wollen wir zumindest Lösungen anbieten, die die Kommunikation unterstützen." (Bau/Glas/Keramikmaschinen)


  • "In erster Linie mehr Möglichkeiten. Dann können wir Informationen von kleineren Baugruppen unserer Anlagen oder Maschinen bekommen. Jetzt haben wir zentrale Dienste, wo die Steuerung alles regelt und kontrolliert. Dann haben wir irgendwo einen Türendschalter, der die Steuerung informiert, dass seine Verschleißgrenze erreicht ist. Damit haben wir weniger Stillstände, können mehr vorausschauend arbeiten, Wartungen in produktionsarmer Zeit durchführen und haben damit insgesamt eine bessere Gesamtverfügbarkeit erreicht." (Bau/Glas/Keramikmaschinen)
"Der Gedanke Industrie 4.0 wird für die Vermarktung ein wichtiger Baustein und muss mit einfachen Bordmitteln der Automatisierung möglich sein."
  • "Die Vernetzung von Serienmaschinen in der Druckindustrie sowie die Verbindung mit ERP-Systemen ist bereits heute sehr weit fortgeschritten ohne, dass dafür der Begriff Industrie 4.0. verwendet wurde. Der Gedanke Industrie 4.0. wird für die Vermarktung ein wichtiger Baustein und muss mit einfachen Bordmitteln der Automatisierung möglich sein, die Vernetzung muss ohne zusätzliche Kosten freischaltbar sein." (Druck/Papiertechnik)

  • "Industrie 4.0? Es wird so sein, dass sich die Feldgeräteseite verändern wird, die Integration auf höherem Niveau, um mit remote-Zugriffen eine bessere Servicebereitschaft und Rufbereitschaft zu verbessern. Dazu wollen wir durch Modularisierung und Parametrierung für eine Ressource nur ein Template für einen Anlagenbereich entwickeln. Heute haben wir zwei Mal das gleiche." (Druck/Papiertechnik)

  • "Das ist die Vernetzung bis runter zum Sensor, um alle Daten irgendwo für irgendwen zur Verfügung zu haben und um Auswertungen zu fahren. Auch wenn es aktuell noch nicht so eine Rolle spielt, wird die Industrie damit auf uns zukommen. Es wird vielleicht noch 1-2 Jahre dauern, dann kommt diese Industrie 4.0-Forderung auch für unsere Maschinen." (Nahrungsmittelmaschinen)

  • "Das ist bei uns bereits im Einsatz, die entsprechenden Funktionen sind bereits implementiert." (Nahrungsmittelmaschinen)
"Für uns wird das eine noch weitere Verbindung vom Engineering zum MES bedeuten...."
  • "Die 4.0 Diskussion, dabei haben einige noch nicht mal 3.0 umgesetzt. Für uns wird das eine noch weitere Verbindung vom Engineering zum MES bedeuten, dass noch stärkere Datenverbesserung geliefert wird und dass es auch eine noch weitere Einbindung unserer Maschinen in den Gesamtfertigungsprozess bedeutet. Aber auf unsere Maschinen wird es darüber hinaus keinen weiteren Einfluss haben, weil das mechatronische System bei uns Trend ist." (Nahrungsmittelmaschinen)

  • "Im Endeffekt unsere Komponenten immer wieder im Hinblick zu prüfen, gibt es neue, gibt es Ersatz. Das ist unsere tägliche Arbeit. Sukzessive werden wir Industrie 4.0 taugliche Komponenten einsetzen." (Robotik und Automation)

  • "Industrie 4.0 rückt mehr und mehr in den Fokus des Engineerings unserer Maschinen" (Verpackungsmaschinen)

  • "Unsere grundsätzliche Vorgehensweise geht bereits in die Richtung. Wir haben auch schon große Schritte umgesetzt, innerhalb der Wäschereien sind schon alle Maschinen vernetzt. Wir arbeiten weiterhin daran, dass die Systeme noch mehr selber planen." (Textilmaschinen)
"Dazu bräuchte es aber die Durchgängigkeit."
  • "Gute Frage. Das Schönste wäre die Vereinfachung auf objektorientierte Datenübergabe, was wir jetzt nur in Null oder Eins darstellen können. Logikbausteine wäre unser Wunsch. Dazu bräuchte es aber die Durchgängigkeit. Wenn wir eine Heidenhain-Steuerung einsetzen und Kuka-Roboter, dann scheitert  das bereits an zugekauften Maschinenmodulen wie z.B. Werkzeugvermessung oder wenn eine kleine Waschanlage zu integrieren ist. Deshalb müssen wir passiv sein, bis jeder so weit ist, um es in unsere Software einbinden zu können." (Werkzeugmaschinen)

  • "Das ist eine gute Frage, wohin entwickelt sich Industrie 4.0. Wir sind vorbereitet, Condition Monitoring zu implementieren, das spielt bei immer mehr Kundenanfragen eine Rolle. Allerdings müssen wir auch erst die Basis schaffen, um die Sachen so bündeln zu können, wie es erforderlich ist." (Werkzeugmaschinen)

Industrie 4.0 hat geringe Relevanz für das Engineering bis 2017

  • "Gibt es jemanden, der das überhaupt sagen kann? Von Industrie 4.0, dem Internet der Dinge, sind wir noch sehr weit weg. Dazu ist die Software noch zu wenig intelligent und zu wenig an den Bedürfnissen orientiert. Was sich Softwareentwickler vorstellen, die sind selten draußen, beim Kunden, der es nutzt. Deshalb ist es dann nicht die Lösung der Probleme und der große Heilsbringer. Wir müssen noch unendlich viel Arbeit reinstecken. Insofern ist es nicht rasend schnell mit einem Schritt getan." (Bau/Glas/Keramikmaschinen)
"...aber Anforderungen von Kunden haben sich noch nicht herauskristallisiert."
  • "Ich kann mir vorstellen, dass in Richtung Industrie 4.0 mehr dezentrale Intelligenz, mehr kleinere Steuerungen verbaut würden. Aber ob sich das mit den Kunden deckt? Über Industrie 4.0 wird viel gesprochen, aber Anforderungen von Kunden haben sich noch nicht rauskristallisiert." (Fördertechnik)

  • "Wenig Einfluss auf unsere Maschinen." (Gummi/Kunststoffmaschinen)

  • "Nur die Verbindung der Maschinen über Internet. Das Einsammeln von Daten ist aber kein Thema, lediglich für Fernwartungszwecke, um in die Maschine bis zum Sensor zu blicken." (Nahrungsmittelmaschinen)
"Es wird komplexer, nicht einfacher, wie es der Begriff verspricht."
  • "Es wird komplexer, nicht einfacher, wie es der Begriff verspricht. Von unserer Seite sehe ich noch keine Änderungen. Es hängt davon ab, wie die Kunden es ausbauen und ob es Vorteile bringt." (Robotik und Automation)

  • "Geringer Stellenwert, da Sondermaschinenbau, das neue Konzept hat eher die Großserien im Blickfeld." (Verpackungsmaschinen)
"Riesen Diskussionsbedarf!"
  • "Riesen Diskussionsbedarf! Schön wäre eine wahnsinnig tolle Durchgängigkeit, dass alles auf Knopfdruck da ist. Da kann man sich die kühnsten Konstellationen ausdenken, dass 4.0 überall vernetzt und alles funktioniert. Der Kunde kauft es auch, weil er ja modern sein möchte. Aber ich glaube nicht, dass es so reibungslos bis 2017 durchzuziehen ist. Da sind noch viele Haken, Ösen und Stolpersteine." (Werkzeugmaschinen)

Industrie 4.0 hat keine Relevanz für das Engineering bis 2017

Diese Statements aus den Branchen sind kurz angebunden: "Das spielt keine Rolle", "Im Moment machen wir da gar nichts", "Aktuell nicht eingeplant", "Momentan noch bedeutungslos", "Nichts. Der Begriff ist für mich deutlich überstrapaziert." "Bisher eher keine. Das wird sich bis 2017 wahrscheinlich auch nicht ändern."  

 

  • "Einsatz aktueller Komponenten; im pharmazeutischen Bereich wird sich das so nicht umsetzen, denn selbst Fernwartung wird nur in Grenzen freigegeben." (Verpackungsmaschinen)
"Aber was das für die richtige Umsetzung bedeutet, weiß niemand."
  • "Die totale Vernetzung, wie ich es in vielen Fachvorträgen höre. Aber was das für die richtige Umsetzung bedeutet, weiß niemand, was es so mit sich bringt. Die gesamten Planungssysteme und Abläufe sollen integriert werden. Aber ich halte es eher für ein Schlagwort, das von der Politik vorangetrieben wird. Denn wir haben auch viele Mittelständler, im Unterschied zur Automobilindustrie. Bei uns gibt es solche Anforderungen bisher nicht." (Werkzeugmaschinen)


  • "Das würde ja bedeuten, dass Intelligenz in die Baugruppen wandert. Die Baugruppen müssten elektronisch ausgerüstet werden, damit sie für sich arbeiten und Informationen weiterheben. Da sehe ich keinen Ansatz bis 2017." (Werkzeugmaschinen)

Industrie 4.0 als Konzept zustimmend beschrieben

  • "Die Maschine und ihre Teilkomponenten sind in der Lage, physikalisch interpretierbare Daten auszutauschen, mit diesen Daten können Prozesse beeinflusst werden bzw. reagieren auf Vorgeschichte und Nachfolgeoperationen. Daten in eine Cloud zu produzieren, ohne in realen Prozessen etwas damit anzufangen ist Datenmüll (nur gut für Big Brother)". (Gummi/Kunststoffmaschinen)

  • "Bereitstellung von Plattformen zum Bau mechatronischer Lösungen inkl. Internet-/Cloud-Engineering." (Fördertechnik)

  • "Zugriff auf alle notwendigen Maschinenkomponenten (Steuerung, Umrichter, ggf. Sensoren) über Fernwartung zur Fehlerdiagnose." (Holzbearbeitungsmaschinen)

  • "In dem sehr lohnintensiven Germany sollte die Abwicklungs- und Programmierzeit doch wesentlich verkürzt werden. Deshalb : MACHT DIE WELT EINFACHER." (Nahrungsmittelmaschinen)

  • "Mehr Kommunikation mit anderen Systemen." (Robotik und Automation)

  • "Größere Transparenz, dadurch kürzere Entwicklungszeiten; gesteigerte Performance, Einsatz von Standards." (Textilmaschinen)

  • "Informationstechnik, Telekommunikation und Fertigungsindustrie werden weiter verschmelzen." (Verpackungsmaschinen)

  • "Durchgängige Betrachtung und Bewertung des gesamten Prozessablaufs; komplette Anbindung an das Internet und flexible und schnelle Produktanpassungen; Dokumentation papierlos; automatische Fehlerdiagnosen und Verbesserung; automatische Prozessoptimierung." (Werkzeugmaschinen)

Repräsentative Marktuntersuchung

Die Marktuntersuchung interviewte 23% der knapp 650 Maschinenbaufirmen in den zehn automatisierungsrelevanten Branchen mit 100 und mehr Beschäftigten Mitte 2014.