Marktanteile der Steuerungslieferanten seit 1998
Welche Veränderungen zeigen die Entscheidung der Maschinenbauer für den Hauptlieferanten der Steuerungstechnik an den Maschinen im Verlauf eines neunjährigen Zeitraums von 1998 bis 2006?
1. März 2010 - Wir untersuchen, wie viele Maschinenbauer den einen oder anderen Hersteller als Hauptlieferanten der Steuerungstechnik an den Maschinen bezeichnen. Hauptlieferant heißt, die Steuerungstechnik dieses Lieferanten rüstet den Hauptteil der Maschinen aus. Daneben gibt es noch andere Steuerungslieferanten, die wir aber unberücksichtigt lassen.
1998 Haupttendenz Konzentration
Im Jahre 1998 nannten die untersuchten Maschinenbauer 20 Steuerungslieferanten. An wie viele Maschinenbauer liefern diese Steuerungslieferanten jeweils? Es zeigen sich drei Gruppen.
Die Gruppe mit der ausgeprägtesten Marktdurch-dringung betrifft 5% der Steuerungslieferanten und sie liefert an 70% der untersuchten Maschinenbauer. Diese Gruppe umfasst nur Siemens. Damit zeigt Siemens die relativ stärkste Marktdurchdringung.
In der zweiten Gruppe liefert jeder Steuerungslieferant an mehr als 5% der untersuchten Maschinenbauer. In dieser Gruppe treten nur die Eigenlösungen der Maschinenbauer zur Steuerungstechnik auf. 6% der Maschinenbauer setzen Eigenlösungen ein.
In der dritten Gruppe schließlich liefert jeder der 18 Steuerungslieferanten an 5% und weniger der untersuchten Maschinenbauer. Das sind in alphabetischer Reihenfolge ABB, B&R, Bachmann, Beckhoff, Ferrocontrol, GE Fanuc, Indramat, Kuhnke, Lauer, Mitsubishi, Moeller, Omron, PMA, Procom, Resotec, Rockwell, Schleicher, Schneider.
Für 1998 lautet also das Ergebnis in einem Satz: Haupttendenz Konzentration.
2006 Konzentration und Vielfalt
Neun Jahre später haben die Entscheidungen der Maschinenbauer zum Steuerungslieferanten das Bild deutlich verändert. Der Konzentration tritt die Vielfalt in der Lieferantenwahl zur Seite.
Siemens zeigt in der ersten Gruppe unverändert die Position der relativ stärksten Marktdurchdringung. Ihre absolute Höhe hat sich jedoch von 70% auf 45% der Maschinenbauer vermindert.
In der zweiten Gruppe fokussieren sich die deutlichsten Veränderungen. Die Eigenlösungen bleiben in dieser Gruppe, werden also auch nach neun Jahren von mehr als 5% der Maschinenbauer eingesetzt. Hinzu treten drei weitere Steuerungslieferanten, nämlich in alphabetischer Reihenfolge B&R, Beckhoff und Rockwell. Diese Gruppe umfasst nun 22% der Steuerungslieferanten und steigert ihre Marktdurchdringung von 6% auf 37% der Maschinenbauer.
In der dritten Gruppe schließlich liefert jeder der 13 Steuerungslieferanten an 5% und weniger der untersuchten Maschinenbauer. Das sind in alphabetischer Reihenfolge ABB, Bachmann, Bosch Rexroth, Eckelmann, Elau, Epis, GE Fanuc, Jetter, Kuka, Omron, Schneider, Sigmatek, Yaskawa RC.
Damit lautet das Fazit aus neun Jahren Entscheidung zum Steuerungslieferanten:
- Eigenlösungen halten sich hartnäckig und mit ihnen die entsprechende Lücke im Marktangebot aus Sicht der betreffenden Maschinenbauer
- aus Haupttendenz Konzentration wurde in neun Jahren Haupttendenz Konzentration und Vielfalt.
Ein letztes Wort zur Basis der Zahlen: Sie beruhen auf Angaben von 300 Maschinenbauern 1998 und von über 130 größeren Maschinenbauern 2006 jeweils in den 10 bzw. 11 automatisierungsrelevanten Branchen.