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Exportquote und Industrieproduktion in den Exportländern

Die Exportquoten deutscher Maschinen hinken der Industrieproduktion in den Schwellenländern hinterher

Nach der Weltwirtschaftskrise von 2008/2009 zeigten die Maschinenexporte in die Schwellenländer nach oben, in die USA und die EU nach unten. Seit 2014 kehrt sich diese Entwicklung wieder um. Dieser Report zeigt auf, dass der Verlauf der Industrieproduktion in den Schwellenländer aber weiterhin für Maschinen aufnahmefähig ist. Es liegt offenbar an der geänderten Nachfragestruktur für Maschinen, die den deutschen Export in diese Länder hemmt.

Exportquote in die USA wächst mit steigender Industrieproduktion

Update 2. Mai 2018 - Die Exportquote deutscher Maschinen nach den USA steigt kontinuierlich zusammen mit der Industrieproduktion in den USA.

Exportquoten von Maschinen aus Deutchland in die USA und der Verlauf der Industrieproduktion in den USA von 2008 bis 2017.

Dies signalisiert Bedarf in den USA an hochleistungsfähigen und hochflexiblen Maschinen, wie sie der deutsche Maschinenbau anbietet. Und die steigenden Exportquoten bestätigen eine stabile Wettbewerbsposition des deutschen Maschinenbaus in den USA.

Maschinenexporte in die EU sinken 2017 erstmals wieder seit 2014 währen die EU Industrieproduktion steigt

Seit dem Krisentief 2009 wuchs die Industrieproduktion in der EU bis 2011 und dann wieder ab 2014 an.

Exportquoten von Maschinen aus Deutchland in die EU und der Verlauf der Industrieproduktion in der EU von 2008 bis 2017.

Die Exportquote von Maschinen aus Deutschland sinkt jedoch kontinuierlich bis 2013 und steigt dann bis 2016 stärker als die EU Industrieproduktion und sinkt erneut 2017 bei weiter steigender EU Industrieproduktion.

Maschinenexporte hinken Chinas Wachstumspotenzial hinterher

Nach der Weltwirtschaftskrise wurde China der größte Exportmarkt für Maschinen aus Deutschland außerhalb der EU. 2011 erreichten die Maschinenexporte ihren bisherigen Spitzenwert von 11,5%. Seitdem sank die Exportquote auf 8,6% im Jahr 2016. 2017 steigerte sich die Exportquote auf 9,7%. Seit der Weltwirtschaftskrise zeigt die Industrieproduktion in China kontinuierliches Wachstum.

Exportquoten von Maschinen aus Deutchland nach China und der Verlauf der Industrieproduktion in China von 2008 bis 2017.

Stagniert in China der Bedarf an hochleistungsfähigen und hochflexiblen Maschinen? Hat sich die Wettbewerbsposition der deutschen Maschinenbauer in China verschlechtert?  


Ein ähnliches Bild wie in China zeigt sich für Brasilien, Russland und Indien.

Exportquote nach Brasilien, Russland, Indien sinkt seit 2012

Auch hier fällt die Exportquote in diese Länder seit 2012 ab, obgleich die Industrieproduktionen in Indien und Russland weiterhin gestiegen und in Brasilien erst 2014 gesunken sind. Erst 2017 erhöht sich die Exportquote deutscher Maschinen in diese Länder leicht auf 5.7%.

Exportquoten von Maschinen aus Deutchland nach Brasilien, Russland und Indien und der Verlauf der Industrieproduktion in diesen Ländern von 2008 bis 2017.

Deutsche Maschinenexporte profitieren kaum vom Wachstum der MIST Länder

Die Industrieproduktion wächst kräftig in Indonesien und der Türkei während sie in Mexiko und Südkorea stagniert bzw. nur leicht wächst (MIST Länder).

Exportquoten von Maschinen aus Deutschland nach Mexiko, Indonesien, Südkorea und Türkei und der Verlauf der Industrieproduktion in diesen Ländern von 2008 bis 2017.

Die Exportquote von Maschinen aus Deutschland in diese Länder erhöht sich kontinuerlich bis 2013 auf 6,5%, allerdings in geringem Umfang. Seit 2014 verharrt die Exportquote nahe 6%.

Zu möglichen Gründen

Verbirgt sich hinter Exportquoten, die mit der Industrieproduktion nicht Schritt halten, eine Tendenz zur Änderung der Nachfragestruktur nach Maschinen? Die hochleistungsfähigen, hochflexiblen Maschinen aus Deutschland sind vor allem für große Unternehmen, für weltweit produzierende Unternehmen geeignet mit einem höchst differenzierten Produktprogramm, das reife Märkte bedient.


Für ein weniger differenziertes Produktprogramm braucht man Maschinen, die wenig oder gar nicht umgerüstet werden müssen, sondern die ein Produkt zu möglichst geringen Stückkosten herstellen können.


Würde sich diese Nachfragestuktur auf den Exportmärkten verstärken, ginge den deutschen Maschinenbauern Aufträge verloren, die vordergründig am Preis gescheitert sind, denen aber die Nachfrage nach einfacheren, stückkostenoptimierten Maschinen zugrunde liegen.


Die Diagramme machen auf ein Problem aufmerksam, liefern aber keine Erklärung. Diese erfordert weitere Untersuchungen.