Marktanteile Servolieferanten seit 1999
Das Trend Magazin Nr. 13 hat untersucht, wie die Entscheidungen der Maschinenbauer zur Steuerungstechnik die Marktanteile der Steuerungslieferanten seit 1998 bestimmt haben. Jetzt erweitern wir diese Untersuchung mit gleicher Zahlenbasis auf die Marktanteile der Servolieferanten im Zeitraum von 1999 bis 2006.
1999 Konzentration der Marktanteile
Im Jahre 1999 nannten die untersuchten Maschinenbauer 16 Servolieferanten.
Die erste Gruppe von Servoanbietern liefert an jeweils 10% oder mehr der untersuchten Maschinenbauer. Das betrifft 25% der Servolieferanten, die 70% der untersuchten Maschinenbauer beliefern. Diese Servolieferanten sind in alphabetischer Reihenfolge Indramat (heute Bosch Rexroth), Lenze, SEW und Siemens.
In der zweiten Gruppe liefert jeder Servolieferant an mehr als 5% der untersuchten Maschinenbauer. Diese Gruppe umfasst 13% der Servohersteller, die an ebenfalls 13% der untersuchten Maschinenbauer liefern. Das sind die Servoanbieter AMK und Elau.
Schließlich liefert in der dritten Gruppe jeder der 10 Servolieferanten an 5% und weniger der untersuchten Maschinenbauer. Das sind in alphabetischer Reihenfolge Atlas Copco, Baumüller, Carlo Gavazzi, Control Techniques, Eurotherm, GE Fanuc, KEB, Parker, Socapel und Rockwell.
Der Servomarkt ist 1999 also offensichtlich konzentriert – wie der Steuerungsmarkt auch. Doch ist der Servomarkt relativ geringer konzentriert. Denn 25% der Servoanbieter, aber nur 5% der Steuerungshersteller liefern an 70% der Maschinenbauer.
Deutliche Veränderungen 2006
Acht Jahre später münden die Entscheidungen der Maschinenbauer zum Servolieferanten in eine Abschwächung der Konzentration. Jetzt nennen die Maschinenbauer 27 Servolieferanten.
Die erste Gruppe umfasst jetzt statt 25% nur mehr 11% der Servolieferanten. Ihr Marktanteil sinkt von 70% auf 48%. Diese Gruppe umfasst die Firmen Bosch-Rexroth, Lenze und Siemens.
Auch die zweite Gruppe halbiert fast ihren Lieferantenanteil von 13% auf 7%,
erhöht aber gleichzeitig ihren Marktanteil von 13% auf 16%. Diese Gruppe umfasst B&R und SEW.
In der dritten Gruppe schließlich liefert jeder der 22 Servolieferanten an 5% und weniger der untersuchten Maschinenbauer. Dazu gehören in alphabetischer Reihenfolge AMK, Baumüller, Berger Lahr, Danaher Motion, Elau, GE Fanuc, KEB, Lust, Omron, Stöber. Diese Gruppe verdoppelt ihren Marktanteil von 17% auf 36%.
Zwei Trends als Fazit
Damit zeigen die Entscheidungen der Maschinenbauer zum Hauptlieferanten der Servotechnik zwei Trends.
- Immer weniger Maschinenbauer konzentrieren sich auf eine immer geringere Anzahl von größeren Servolieferanten (1. Gruppe). Von diesem Trend zur Konzentration und Konsolidierung der Lieferantenbeziehung profitieren allerdings die Servoanbieter der 2. Gruppe (Marktanteil über 5% aber unter 10%) stärker als diejenigen der ersten Gruppe.
- Demgegenüber begünstigen immer mehr Maschinenbauer immer mehr Servolieferanten mit einem Marktanteil von 5% und weniger (3. Gruppe). Dieser Trend zur Differenzierung ist der Wachstumstrend der Lieferantenbeziehungen in der Servotechnik in dem Zeitraum von acht Jahren.
Zu den Ursachen dieser Entwicklung nennen wir jetzt nur drei Stichworte: wachsende Servonachfrage, Methode der Marktbearbeitung und Produktinnovation.