Industrie 4.0 > Einfluss von Endkunden auf Einsatz von Industrie 4.0

Einfluss auf Entscheidungen beim Einsatz von Industrie 4.0

Einfluss von Endkunden und Maschinenbauern auf Einsatz von Industrie 4.0

2022 interviewte Quest TechnoMarketing 25% der Maschinenbauer mit 100 und mehr Beschäftigten zu dem Thema „Was der Maschinenbauer in der Automation 2022 in Richtung Industrie 4.0 ändern will“. Dabei ging es auch um den Einfluss von Endkunden auf Industrie 4.0 an den Maschinen.

24. Juli 2023 – Das Ergebnis der Marktuntersuchung ist eindeutig:

  • Insgesamt überwiegt der Endkundeneinfluss.


Das Diagramm zeigt, dass 39% der Maschinenbauer den Einfluss als gleich verteilt ansehen. 40% des Maschinenpotenzials betrifft dies. Berücksichtigen wir den überwiegenden Endkundeneinfluss bei 21% der Maschinenbauer mit 33% Anteil am Maschinenpotenzial, so resultiert daraus:

Einfluss von Endkunden und Maschinenbauern auf den Einsatz von Industrie 4.0 im Jahr 2022.
  • Bei 60% der Maschinenbauer mit 73% des Maschinenpotenzials hat der Endkunde bei Industrie 4.0 auf Augenhöhe mitzureden bzw. sogar den entscheidenden Einfluss.

  • Demgegenüber können 40% der Maschinenbauer mit 27% des Maschinenpotenzials über Industrie 4.0 ganz bzw. überwiegend selbst entscheiden.

Endkunde beeinflusst ganz bzw. überwiegend Einsatz von Industrie 4.0

21% der Maschinenbauer mit 33% Anteil am Maschinenpotenzial sehen die Endkunden als entscheidend an.

  • „Im Moment ist unsere Erfahrung, dass sehr viele Kunden neugierig sind. Es gefällt den Kunden in der Regel, sich ausführlich zu I4 informieren zu lassen. Aber wenn das Angebot dann auf dem Tisch liegt, wird’s schwierig. Die Zeit (für I4) ist in unserem Bereich noch nicht so weit, dass es sich in Investitionsbedarf niederschlägt. In den Medien wird viel drüber geschrieben. Die Kunden wollen den Anschluss nicht verpassen, aber die Aufträge kommen da noch nicht mit. Wir machen jetzt einfach Vorschläge, was ist von Vorteil oder wo könnte der Kunde einen Vorteil haben. Es wandelt sich wohl langsam ein bisschen, die Anforderungen der Kunden werden konkreter. Aber die Bereitschaft, Geld auszugeben, die hinkt noch hinterher. Unterschiede werden in den Weltregionen sichtbar. In Europa wird etwas mehr gehandelt als in den USA, in den USA wird viel geredet, aber nicht gehandelt. Ein großer Hemmschuh ist auch, Daten rauszugeben. In Asien ist es relativ leicht, da gibt es in dieser Hinsicht wenige Barrieren, Europa ist dramatisch. In Europa hat man den fürchterlichsten Diskurs, um an Daten zu kommen. Wir machen schon Datenschutzverträge und gewährleisten die Sicherheit. Solange die Haltung vorherrscht, "meine Daten gebe ich nicht her" treten wir auf der Stelle.“ (Bau-. Glas-, Keramikmaschinen)

  • „Die zögerlichen Anforderungen der Endkunden an Industrie 4.0 Lösungen sind noch bestimmend, während man selbst schon viele Vorarbeiten geleistet hat. Die Kunden sind preissensibel. Wenn Industrie 4.0 Lösungen preisneutral sind, dann ja, bei Aufpreis nein.“ (Fördertechnik)

  • „Industrie 4.0 stößt noch auf ziemliche Skepsis beim Endkunden. Gleichwohl gibt es Überraschungen, dass Effizienzsteigerung erzielt werden können, die man vorgeschlagen hat und die akzeptiert wurden.“ (Druck-, Papiermaschinen)

  • „Der Kunde entscheidet, was er an Intelligenz zukaufen will. Wir haben es.“ (Nahrungsmittelmaschinen)

  • „Der Einfluss des Endkunden ist überwiegend und bestimmt den Kundenzugang zur Maschine und die Verfügbarkeit von Daten.“ (Verpackungsmaschinen)

Maschinenbauer beeinflusst ganz bzw. überwiegend Einsatz von Industrie 4.0

40% der interviewten Maschinenbauer mit 27% des Maschinenpotenzials sehen das so.

  • „Für unsere Kunden geht es heute in Richtung Veränderung der Losgröße und Erhöhung der Variantenvielfalt und in die Datenintegration in lokale IO-Systeme (Kundensysteme). Es geht auch weniger um PM als vielmehr um CM. Die Richtung KI/Maschine-Learning ist eher nicht getrieben von der Technik. Für uns geht es darum, zu der 100%igen Prozesskontrolle für Qualität zu kommen. Bei der Vielzahl der Werkstücke kann jedes 50. Teil vermessen werden, aber wenn ein Teil zwischen 0-50 weiterverarbeitet wird, betrifft das die Qualität. Wir sind hier deutlich weiter als unsere Kunden. Wir arbeiten überwiegend für Second-Tear-Supplier, beliefern aber auch große Konzerne wie Bosch oder ZT. Mit denen sind wir auf Augenhöhe. Aber dem mittelständischen Betreiber, dem fehlt das Know-how. Unser Unternehmen arbeitet mit über 20 Mitarbeitern für Software und Data-Analytics, da sind wir denen naturgemäß voraus.“ (Werkzeugmaschinen)

  • „Das ist die Frage, "wer wills, wer preist es an". In den letzten 5 Jahren waren wir es. Im textilen Bereich haben wir den Digitalisierungsprozess vorangetrieben. Im asiatischen Bereich zahlen sie für Software nichts. Das wird sich nun mit dem chinesischen Fünf-Jahresplan für Automatisierung und I4 verlagern. Wir werden sehen, wie es sich nun entwickeln wird.“ (Textilmaschinen)

  • „Bei bestimmten Fragen wie intelligentes Energiemanagement hat der Kunde den Haupteinfluss. Überwiegend aber liegt der Einfluss zu Industrie 4.0 an der Maschine beim Maschinenbauer.“ (Druck-, Papiermaschinen)

  • „Einfluss des Endkunden bei der Wartung. Wartungsabteilungen nennen hier ihre Anforderungen. Maschinenkonstruktion aber prägt der Maschinenbauer. Dem Endkunden muss gesagt werden, was möglich ist.“ (Verpackungsmaschinen)

  • „Ja, einige Kunden fordern es, dass man was tut. Die Vernetzung der Maschinen untereinander und auch die Energieeffizienz ist ein großes Thema. Aber 70 % kommt von uns.“ (Gummi-/Kunststoffmaschinen)

Der Einfluss auf Industrie 4.0 ist ungefähr gleich auf Endkunde und Maschinenbauer verteilt

39% der interviewten Maschinenbauer mit 40% des Maschinenpotenzials sehen das so.

  • „Das ist auch Kostenproblem. Predictive Maintenance ist ja alles toll, nur irgendjemand muss es auch bezahlen. Die Kunden sind weltweit verteilt, auch in Europa ebenso wie in Asien wollen sie dafür nichts bezahlen. Zu I4 treiben wir und werden getrieben.“ (Gummi-/ Kunststoffmaschinen)

  • „Die vertikale Vernetzung in die Kundenwelt gibt der Kunde vor. Die Maschinenautomatisierung bestimmt man selbst.“ (Robotik und Automation)

  • „50% unserer Kunden möchten es haben. Sie haben sehr umfangreihe Pflichtenhefte, nicht nur wie die Komponenten auszusehen haben sondern auch die Software. Die anderen 50% interessiert es nicht.“ (Textilmaschinen)

  • „Man steht jetzt auf drei Säulen: 1. Neumaschinen, 2. Servicedienstleistungen, 3. Digitalisierung. Kunden mit starkem Einfluss organisieren Workshops und präsentieren ihre Vorstellungen.“ (Verpackungsmaschinen)

  • „Wir überlegen, wie die Stückkostenoptimierung für den Kunden realisiert werden können und werden andererseits getrieben von den Kunden über deren Anforderungen.“ (Werkzeugmaschinen)