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Umsatz je Beschäftigten signalisiert Stand der Krisenüberwindung

Krisenindikator im Maschinenbau 2022 positiv auf Höchstwert seit 2008

Update 23. Mai 2023 - Die Maschinenbauer hatten sechs Jahre bis 2015 zu kämpfen, den Umsatz pro Beschäftigten über das Vorkrisenniveau von 2008 zu steigern.

 

Die Tiefe dieser Krise wie ihre Dauer gehören zu den strukturellen Veränderungen, die sich im Verlauf der Industrieproduktion in den führenden Industrieländern seit dem Jahr 2000 entwickelt haben.


Im Jahr 2020 erfolgte ein weiterer Einbruch, der sich bereits in den Vorjahren in der Produktion 2018 und im Umsatz 2019 angekündigt hatte. Schließlich erreichte der Umsatz pro Beschäftigten neue Höchstwerte in den Jahren 2021 und 2022.

 

Wir zeigen nun auf, wie sich der Umsatz pro Beschäftigten für die verschiedenen Betriebsgrößen der Maschinenbaufirmen von 2008 bis 2022 entwickelt hat und welche Firmengrößen sich leichter tun, den Umstz pro Beschäftigten zu steigern.

Wie die Branchenanalyse aufzeigt, setzt sich der Maschinenbau aus Firmen mit ganz unterschiedlicher Größenordnung zusammen.

Maschinenbaufirmen nach Betriebsgröße unterschieden

Dazu unterteilen wir den Maschinenbau in sechs Betriebsgrößenklassen gemäß den Zahlen des Statistischen Bundesamtes für 20221. Das sind Maschinenbaufirmen mit

  • weniger als 50 Beschäftigten (42% der Maschinenbaufirmen 2022)
  • 50 bis 99 Beschäftigten (22%)
  • 100 bis 249 Beschäftigten (22%)
  • 250 bis 499 Beschäftigten (9%)
  • 500 bis 999 Beschäftigten (3%)
  • 1.000 und mehr Beschäftigten (2%).

Umsatz je Beschäftigten signalisiert Krisenstand und Krisenüberwindung

Die Kennzahl, die uns die Überwindung der Krisenfolgen verdeutlichen soll, ist der Umsatz je Beschäftigten. Die Beschäftigten in den Maschinenbaufirmen arbeiten mit vollem Einsatz. Der Umsatz dagegen, den sie erwirtschaften, hängt maßgeblich von den weltweiten Marktbedingungen ab.

 

Wie hat sich nun der Umsatz je Beschäftigten im Jahr 2022 im Maschinenbau insgesamt entwickelt? Welche Unterschiede zeigen sich in den sechs Betriebsgrößenklassen?

Krisenindikator 2020 auf Tiefpunkt nach Krisenüberwindung 2011

Die Grafik zeigt das Ergebnis für den gesamten Maschinenbau. Der Umsatz je Beschäftigten ist für 2008 gleich 100 gesetzt, so dass auf einen Blick deutlich wird, liegt diese Kennzahl nun über, auf oder unter dem Vorkrisenniveau von 2008.

 

Das Ergebnis: Der Umsatz pro Beschäftigten konnte 2015 das Vorkrisenniveau (=100) mit 102,2 erstmals übertreffen und damit das Ende der Weltwirtschaftskrise im Maschinenbau bestätigen.

 

2019 zeigt der Krisenindikator bereits nach unten und liegt 2020 mit 97,4 Indexpunkten so tief, wie seit der Aufwärtstentwicklung aus dem Krisental 2011 nicht mehr.


Das bedeutet: 2020 ist bisher das schwerste Krisenjahr seit der Aufwärtsentwicklung aus der letzten Weltwirtschaftskrise von 2009/2009.


Aus dieser Krise steigt der Umsatz pro Beschäftigten von 2021 bis 2022 auf einen neuuen Höchststand seit 2008 mit 115,9 Indexpunkten.

Umsatz je Beschäftigten im Maschinenbau 2008 bis 2022 als Krisenindikator


Wie zeigt sich der neue Höchststand des Umsatzes pro Beschäftigten für die sechs Betriebsgrößenklassen?

Maschinenbaufirmen mit 500 bis 999 Beschäftigten mit dem besten Wert des Krisenindikators 2022

Der Krisenindikator als Umsatz pro Beschäftigten bildet wieder für jede Betriebsgrössenklasse für 2008 den Wert 100.


Der Kriseneinbruch 2020 verlief in den einzelnen Betriebsgrößenklassen unterschiedlich. Wir vergleichen jetzt aber den neuen Höchststand im Umsatz pro Beschäftigten in Höhe von 115,9 Indexpunkten mit den Werten in den sechs Betriebsgrößen.

 

  • Nur Firmen mit 500 bis 999 Beschäftigten konnten ihren Umsatz pro Beschäftigten 2022 überdurchschnittlich stark steigern. Der Krisenindikator dieser Firmen liegt bei 146,2 Indexpunkten und damit 26% über dem Durchschnittswert von 115,9 Indexpunkten!


Schon 2020 konnten diese Firmen den Kriseneinbruch am besten bewätligen.

Nur die kleineren Maschinenbau-Firmen liegen wenig unterhalb des Durchschnittswertes des Krisenindikators im Maschinenbau:

  • Firmen mit unter 50 Beschäftigte: Krisenindikator 115,0 Indexpunkte
  • Firmen mit 50 bis 99 Beschäftigte, 114,5
  • Firmen mit 100 bis 249 Beschäftigte 113,5.


Größere Firmen liegen deutlich unter Branchendurchschnitt von 115,9 Indexpunkten:

  • Firmen mit 250 bis 499 Beschäftigte: Krisenindikator 108,0 Indexpunkte
  • Firmen mit 1.000 und mehr Beschäftigte, 106,2.
Umsatz je Beschäftigten der Betriebsgrössen im Maschinenbau 2008 bis 2022.

 

Große Firmen mit mehr als 1.000 Beschäftigte konnten also 2022 ihren Umsatz pro Beschäftigten steigern, aber im Vergleich zu allen anderen Betriebsgrössen fiel diese Steigerung am geringsten aus. Ihr Krisenindikator erreicht mit 106,2 Indexpunkten den geringsten Wert.

Umsatz je Beschäftigten in Euro

Abschließend zur Information noch die absoluten Zahlen für die Kennzahl Umsatz je Beschäftigten.

Umsatz pro Beschäftigten und Betriebsgröße 2008 bis 2022.

Im Branchendurchschnitt liegt der Umsatz pro Beschäftigten im Jahr 2022 bei 261.097 €. Seine Spanne in den Betriebsgrössenklassen im Jahr 2022 beträgt 179.642 €, das sind 68% vom Branchendurchschnitt. Sie reicht von 171.210 € pro Beschäftigten bei Firmen mit unter 50 Beschäftigten bis hin zu 350.852 € bei Firmen mit 500 bis 999 Mitarbeitern.

 


1) Bekanntlich sind Firmen des Verarbeitenden Gewerbes ab 20 Beschäftigte gesetzlich verpflichtet, Produktion, Umsätze, Beschäftigte u.a. an die Statistischen Ämter zu melden. Diese Zahlen sind deshalb sehr zuverlässig.