Trends in Produktion und Umsatz des Maschinenbaus 2008 - 2023
Die fünf Trend-Phasen von Produktion und Umsatz des deutschen Maschinenbaus von 2008 bis 2023
Die Analyse von Produktion und Umsatz des deutschen Maschinenbaus im Verlauf von fünfzehn Jahren von 2008, dem Jahr des Ausbruchs der letzten Weltwirtschaftskrise, bis 2023 identifiziert fünf Trends.
9. Februar 2024; Erstveröffentlichung 27. August 2012 - Die Produktion des deutschen Maschinenbaus kletterte im Trend bis Mitte 2012 mit 101,4 Indexpunkten aus dem Krisentief. Das Vorkrisenniveau mit 106,4 Indexpunkten im September 2008 konnte sie jedoch nicht erreichen oder gar übertreffen.
Als Trend ist der Durchschnitt der monatlichen Produktionsindizes der jeweils letzten zwölf Monate bestimmt, im Diagramm als gestrichelte Linie gekennzeichnet. Die rote oszillierende Linie kennzeichnet die monatlichen Produktionsindizes.
Produktionstrend übertrifft nach zehn Jahren das Vorkrisenniveau
Auf die Überwindung des Krisentiefs folgte eine fünfjährige Stagnationsphase, die erst im Juliy 2017 mit 102,0 Indexpunkten beendet wurde. Daran schloß sich eine Wachstumsphase mit 3,9% Wachstumrate pro Jahr an. Sie dauerte aber nur 15 Monate bis Oktober 2018.
Im Oktober 2018 konnte der Trend der Produktion mit 107,1 Indexpunkten erstmals das Vorkrisenniveau von 2008 (106,4 Indexpunkte) übertreffen.
Es dauerte also zehn Jahre, das Vorkrisenniveau im Jahrestrend zu übertreffen. Zwar hatten monatliche Produktionsspitzen jeweils zum Jahresende das Vorkrisenniveau übertroffen, fielen dann aber immer wieder zurück.
Das Übertreffen des Vorkrisenniveause im Oktober 2018 leitete zugleich eine Trendwende ein. Zwei Jahre lang bis Februar 2021 sinkt die Produktion im Trend mit minus 7,7% pro Jahr.
Von Februar 2021 bis Dezember 2023 wächst die Produktion wieder mit 2,7% pro Jahr. Dabei hat sich der Wachstumstrend der Produktion 2023 deutlich abgeschwächt. Bis Ende 2022 war der Produktionstrend in dieser Phase noch um 4,9% pro Jahr angestiegen.
Die fünf Trend-Phasen des Umsatzes von 2008 bis 2023
Der Umsatztrend ließ Mitte 2012 das Krisentief hinter sich ohne das Vorkrisenniveau übertreffen zu können.
Es folgte eine zweijährige Stagnationsphase, die schließlich in eine Wachstumsphase mündete. Diese Wachstumsphase hielt viereinhalb Jahre von Mitte 2014 bis Anfang 2019 an und erreichte eine Wachstumsrate von 2,9% pro Jahr.
Erst in dieser Wachstumsphase konnte das Vorkrisenniveau übertroffen werden - fünf Jahre nach Krisenausbruch!
Aber im Mai 2019 drehte der Wachstumstrend in einen Abwärtstrend, der bis Februar 2021 anhielt und den Umsatztrend um 9,0% pro Jahr sinken ließ.
Ab Februar 2021 bis Ende 2023 zeigte der Umsatztrend wieder nach oben mit einer hohen Wachstumsrate von 10,0% pro Jahr. Diese Entwicklung führte bis Ende 2022 und 2023 zu neuen Höchstwerten des Umsatztrends seit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise von 2008/09.
Entwicklung von Produktion und Umsatz erfolgte nicht unerwartet
Anfang 2019 stellte das Quest Trend Magazin für die Industrieproduktion Deutschlands fest:
- „Es ist wahrscheinlich, dass der Wachstumstrend 2019 in eine Stagnation übergeht, die sich zu einer krisenhafte Entwicklung verändern kann. Die Begründung dafür folgt zunächst aus der Weltwirtschaft, die durch eine Gemengelage aus Wachstum, Stagnation und Rückgang gekennzeichnet ist. Diese Gemengelage trat an die Stelle eines allgemeinen Konjunkturaufschwungs, der früher üblicherweise auf eine Krise folgte. Diese Gemengelage ist labil und die Faktoren ihrer Aufrechterhaltung schwächen sich immer weiter ab. Dazu gehört die galoppierende Staatsverschuldung, deren Fortsetzung immer höhere Risiken schafft. Dazu gehört die Industrieproduktion in China, deren Wachstumsraten sich abschwächen. Dazu gehört die aggressive US-Politik unter Trump und die Herausbildung eines neuen, bipolaren Machtgefüges auf der Welt mit den beiden Hauptpolen USA und China. Alle drei Faktoren engen die Weltwirtschaft ein. Diese Entwicklung ist auch für den Maschinenbau zu erwarten."
Diese Einschätzung bestätigte sich und wurde sogar 2019/20 noch negativ übertroffen. Das zeigt den Nutzen einer Langfristanalyse mit der Bildung von Trends und ihrer Einordnung in den Konjunkturverlauf.